Die neunten Klassen bei der ZukunftsTour in Stuttgart

von Waffenschmidt

Jeder kann etwas tun!

„Entwicklung beginnt bei uns in Deutschland“ – jetzt wissen wir, was das bedeutet. Ob beim Kauf eines Smartphones, T-Shirts oder von Schokolade. Durch unseren Konsum beeinflussen wir das Leben anderer. Unser Handeln wirkt sich auf die Welt aus. Woher kommen unsere Lebensmittel, Kleidungsstücke und Technologien? Wie werden sie hergestellt? Wie oft werfen wir etwas weg, was eigentlich noch gut ist?

Mit diesen Fragen gingen am Dienstag, den 27. Oktober, alle neunten Klassen unserer Schule zur ZukunftsTour in die Wagenhallen. Initiiert wurde der Lerngang von den Ethik- und Religionslehrern. In Zukunftswerkstätten und Lernstationen gab es vormittags und nachmittags „Politik zum Anfassen“. Engagierte Vereine vermittelten interaktiv, anschaulich und praxisnah globale Themen wie Klimaschutz, fairen Handel und Konsum, Hunger, Armut, Flucht und Migration.

Nach einer Mittagspause mit leckeren Snacks, die gratis ausgegeben wurden und die sehr schmackhaft waren, folgte eine Politikarena zum Thema: „Klimawandel: Zwei Grad mehr – was geht mich das an?“ Unter der Moderation des TV-Meteorologen Sven Plöger sprachen der Parlamentarische Staatssekretär des Entwicklungsministeriums Thomas Silberhorn, Minister Peter Friedrich und Professor Dr. Volker Liebig darüber, was getan werden muss, um die neuen Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung im Bereich des Klimaschutzes zu erreichen.

Am Ende des Tages wussten wir mehr über globale Zusammenhänge. Wir alle haben gelernt, dass fairer Konsum und nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen möglich ist. Jeder von uns kann einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten. Und je mehr sich auf den Weg machen, desto mehr können wir verändern.

(Text: K. Boysen)

Einige Schülerkommentare zu unserer ZukunftsTour:

„Im Workshop „Fairtrade“ erfuhren wir alles Mögliche zu diesem Thema, vor allem wie der faire Handel funktioniert. Wir wissen jetzt, dass durch diese Initiative die Arbeiterinnen und Arbeiter in den jeweiligen Ländern für ihre Arbeit einen gerechten Lohn bekommen und dass die Produkte bei uns trotzdem nur einige Cent teurer sind. Durch unsere geringe finanzielle Unterstützung haben die Menschen dort somit ein besseres Leben.“ (Sezer, Klasse 9c)

„In „Chat der Welten“ ging es darum, wie man Fluchtursachen bekämpfen soll, anstatt die Flüchtlinge. Zuerst wurde uns gezeigt, wie die Weltbevölkerung auf den Kontinenten verteilt ist. Am meisten Menschen leben in Asien und Afrika. Dann wurden die Bruttoinlandsprodukte verglichen: Im Gegensatz zu Europa, Amerika und Australien nehmen Asien und Afrika am wenigsten ein. Man sollte deshalb die Lebensbedingungen der Menschen in den ärmeren Kontinenten verbessern.“ (Azeem, Samet und Fatih, 9a und 9c)

„Wir dachten, in Europa gäbe es die meisten Flüchtlinge. Doch in dem Workshop „Chat der Welten“ haben wir gelernt, dass in Asien viel mehr Flüchtlinge aufgenommen werden als hier. Wir denken, es liegt daran, dass die Nachbarländer der Krisenregionen in Asien liegen. Dorthin fliehen die Menschen zuerst. Und dann haben sie meistens nicht genug Geld, um weiterzureisen. In den Medien aber wird der Eindruck vermittelt, als ob wir in Europa die meisten Flüchtlinge aufnehmen würden.“ (Gizem, Yada, Fatih, Esma, 9a)

„In dem Workshop „Kinderarbeit global – Kleiderkonsum lokal – Was geht mich das an?“ erfuhren wir, wo es Kinderarbeit gibt. Dann haben wir gemeinsam darüber nachgedacht, wie man dies vermeiden kann. Die Tipps lauten: Wir sollen bewusst darauf achten, wo unsere Kleidung herkommt. Außerdem könnte man seine Kleidung länger tragen und mal in einem Seconhand-Shop einkaufen.
Uns wurde eine typische Nähstube einer Näherin in Bangladesh gezeigt. Durch einen Kurzfilm bekamen wir einen Einblick in die schlimmen Arbeits- und Lebensbedingungen der Näherinnen.“ (Katarina und Rebekka, 9c)

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