BOGY bei Weleda

von Geßner

In diesem Jahr der Corona-Pandemie stellte es sich als besondere Herausforderung dar, einen Platz für ein BOGY-Praktikum zu bekommen. Nach zahlreichen Bewerbungen und Absagen bekam ich eine Zusage, mein Praktikum bei der Weleda AG in Schwäbisch Gmünd durchzuführen.

Die Firma Weleda stellt Arzneimittel und Kosmetika aus Naturheilpflanzen her, die in den Weleda-Gärten weltweit biologisch-dynamisch angebaut werden. Am Standort der Hauptverwaltung in Schwäbisch Gmünd befinden sich u. a. riesige Pflanzenfelder, die Tinkturherstellung und das Chemielabor. Ein Unternehmen, das bekannt für seine Offenheit bzw. Transparenz gegenüber den Menschen ist und gleichzeitig nachhaltig im Einklang mit der Natur handelt.

Das BOGY-Praktikum bot mir die perfekte Möglichkeit, als Schülerin einen ersten Einblick in die Arbeitswelt eines Industrieunternehmens zu gewinnen. Im Vergleich zu dem im vorherigen Jahr durchgeführten Sozialpraktikum visualisierte ich eine mögliche Form meines zukünftigen Alltags. Einmal abgesehen von der aktuellen Pandemie-Situation sollte man sich nicht grundsätzlich wahllos bei sämtlichen Unternehmen bewerben, nur weil man die Pflicht hat, ein Praktikum zu absolvieren. Vielmehr sollte man die Chance wahrnehmen, ein Berufsfeld kennenzulernen, das von weitreichendem, persönlichem Interesse ist, um sich bestenfalls am Ende die Frage beantworten zu können, ob man sich in diesem Bereich später vorstellen könnte, tätig zu werden oder auch nicht. In beiden Fällen bringt es einen weiter in der Orientierung für die Zukunft.

Je näher der erste Praktikumstag rückte desto höher stieg bei mir der Pegel an Nervosität. Aufgeregt zu sein, ist aber ganz normal. Grundsätzlich war ich jedoch offen und blickte ohne jegliche Erwartungen dem Praktikum entgegen, um nicht enttäuscht zu sein, falls es nicht meinen Vorstellungen entsprach. Meine Nervosität verflog sehr schnell. Bereits am ersten Tag fühlte ich mich gut in das Team aufgenommen und wertgeschätzt. Das Gefühl schon immer dazuzugehören, schuf die Grundlage für ein äußerst kooperatives Arbeiten. Ich absolvierte mein Praktikum in einem Unternehmen, das für partnerschaftliches Miteinander in seiner Firmenkultur steht. Dieser Wert zeigte sich durchgängig vom ersten Tag an.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich die Zeit des Praktikums nicht nur als zwei Wochen wahrgenommen habe. Vielmehr kam es mir beim Erzählen meiner Erlebnisse so vor, als hätte ich viel mehr Zeit dort verbracht. Der Grund hierfür lag wohl vor allem an der  Vertrautheit gegenüber den MitarbeiterInnen und dem Betrieb, die ich reflektierend am Ende verspürte.

Leider hatte ich aufgrund der berechtigten, äußerst strengen Hygienemaßnahmen nicht die Möglichkeit, im Pharmazielabor mitzuarbeiten. Dennoch war das Praktikum in den Bereichen Jungpflanzenaufzucht und Tinkturherstellung ein voller Erfolg. Ich weiß es zu schätzen, dass ich diese Erfahrungen machen durfte.

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